Home Login Sitemap Suche

Warum nur Anfänger Counter benutzen


Ein Pamphlet von Frederik Ramm für die INKA-Webseiten

Das Web ist voll von verschiedensten Countern, also kleinen Bildern, die von einem Text wie "Sie sind Besucher Nr. ... auf dieser Seite" gerahmt werden. Von erfahreneren Web-Benutzern werden diese Counter zu recht als unsinniges Show-Spielzeug kritisert - hier steht, warum:

  1. Counter verursachen zusätzliche Netzlast
  2. Counter verschwenden Rechenzeit
  3. Counter funktionieren niemals richtig
  4. Counter interessieren keinen
  5. Fazit

1. Counter verursachen zusätzliche Netzlast

Counter werden i.d.R. mit Hilfe des <IMG>-Tags realisiert. Das heißt, daß der Browser in dem Augenblick, in dem er die Seite lädt, zusätzlich noch den URL des Counters auswerten, eine Verbindung zum dort genannten Server öffnen und von dort die Counter-Zahl laden muß.

Besonders umständlich wird das, wenn Counter von Dritten benutzen werden, d.h. ich hole mir eine Seite von einem schnellen Server um die Ecke, muß aber eine halbe Ewigkeit warten, bis der Counter-Server jenseits des Atlantik antwortet.

Oftmals kann eine WWW-Seite, die häufig nachgefragt wird, aus einem Proxy-Cache geladen werden, d.h. es ist überhaupt keine Verbindung zum (möglicherweise langsamen/überlasteten) Web-Server mehr nötig, auf dem sich die Seite im Original befindet. Ein Counter (da als CGI-Skript ausgeführt) erfordert jedoch zwingend den Server-Kontakt - egal, wie langsam der Server ist und wieviele gut sortierte Proxy-Caches bereitstehen. So wird das an sich sehr sinnvolle Cache-Konzept nutzlos.

Nicht zuletzt wird für jedes Counter-Bild und die extra zu öffnende Netzverbindung überproportional viel Netzlast verbraten - jeder Counter-Benutzer trägt also wissentlich und in besonders nichtsnutzigem Maße zur Verstopfung des Internet bei.

2. Counter verschwenden Rechenzeit

Der Aufruf des Counter-Skripts kostet Rechenzeit auf dem Rechner, auf dem es ausgeführt wird. Ist der Rechner stark belastet, dauert das Erzeugen der Counter-Zahl umso länger.

3. Counter funktionieren niemals richtig

Wer eine Seite ansieht, ohne dabei automatisch die Bilder zu laden (fast alle Browser bieten diese Option an), wird nicht gezählt. Ebenso die Benutzer von Browsern, die gar keine Bilder unterstützen.

Wenn die Seite schnell geladen wird, da sie aus einem Proxy kommt, das Counter-Bild aber ewig dauert (s.o.), ist der Benutzer vielleicht so schnell bei einem anderen URL, daß der Counter gar nicht nachkommt.

Ausserdem kann es passieren, daß falsch eingestellte Cache-Server oder Caches im Browser selbst das Neu-Laden eines Bildes verhindern, auch wenn die Seite zu einem späteren Zeitpunkt erneut abgerufen wurde - wieder ein fehlender Zugriff.

Schließlich ist auch das Umgekehrte möglich: Irgendeine Web-Engine oder ein Benutzer, der mehrmals auf "Reload" klickt, können den Zähler in ungeahnte Höhen schrauben, ohne daß tatsächlich Lesezugriffe dahinterstehen.

4. Counter interessieren keinen

Genauer gesagt: Counter interessieren den, der die Seite erstellt hat, aber nicht den, der sich die Seite ansieht. Im Gegenteil, wenn mir jemand als allererstes entgegenblökt, daß die Seite, die anzusehen ich im Begriff bin, schon x andere gesehen haben, welchen Eindruck muß ich dann vom Verfasser haben? Ein selbstgefälliger Web-Bastler, dem es wichtiger ist, jedem zu erzählen, wieviele Leute seine Seite angesehen haben, als tatsächlich interessanten Inhalt zu bringen?

5. Fazit

Counter - wer über das Stadium der web.pubertät hinausgewachsen ist, läßt sie lieber bleiben. Wer sich für die Zugriffszahlen seiner Seiten interessiert, was ja durchaus legitim ist, soll lieber eines der gängigen Tools benutzen, mit denen man die Logfiles des WWW-Servers auswerten kann.

Bei INKA erhält jeder Web-Benutzer sogar regelmäßig seine Zugriffsstatistiken als Datei im eigenen Home-Verzeichnis. Mit diesen Dateien läßt sich auch viel mehr anfangen als mit einem Counter: Man kann Auswertungen nach Tageszeiten, bestimmten Tagen, bestimmten Zugriffs-Hosts oder -ländern durchführen.

Zuletzt geändert
am 14.12.1998

 
INKA e.V.
Postfach 3341
76019 Karlsruhe
Tel. 0721-388590
Fax 0721-388598
info@inka.de
www.inka.de